Wir verbrachten die Nacht gut in einem Hotel in der Naehe von Ikea in Miami. Dort hatten wir uns gestern die Sehenswuerdigkeiten in Gang 7 und 8 angesehen und unser handliches Reisegepaeck um einen Hochstuhl fuer Zoey erweitert. Ein romantisches Abendessen zu dritt bei Ikea kann man immer empfehlen!
Gut erholt konnten wir uns also in den neuen Tag stuerzen! Ein volles Programm steht heute an, denn wir muessen das gebuchte Luxusapartment in Miami uebernehmen und dann spaetesten 17 Uhr am Flughafen sein um Oma und Opa abzuholen.
Der Vermieter - nennen wir ihn mal Siggi - der FeWo hatte gestern auf unseren AB gesprochen, dass wir schon 11 Uhr einziehen koennten, ist dann aber nicht mehr ans Telefon gegangen als wir versucht haben zurueckzurufen. Heute machen wir uns also puenktlich in Richtung Aventura, damit wir nachmittags keinen Stress bekommen und wir puenktlich am Flughafen sind. Kurz vor 11 Uhr ruft Siggi an und fragt wann wir am Apartment sein koennen. Frank versteht er haette noch was zu tun und so einigen wir uns auf "In einer Stunde".
Wir ueberbruecken also die Zeit mit einkaufen von einem Berg an Lebensmitteln, damit wir alles da haben wenn wir Oma und Opa vom Flugzeug abgeholt haben. Puenktlich stehen wir vor dem 25-stoeckigen Hochhaus in einem tollen Stadtteil von Miami Nahe Miami Beach. Viel Wasser und alles sehr gepflegt! Leider auch sehr viel Verkehr und Stau.
Wir sind da, aber Siggi nicht. Frank muss ihn anrufen, weil Melanie meint sie versteht in eh nicht. Siggi ist erstaunt dass wir schon da sind, denn seiner Meinung nach haette er vorhin doch gesagt, wir sollen in einer Stunde nochmal anrufen um zu erfahren wann er da sein koenne. Er koenne jetzt nicht da sein, weil er noch keine Hose anhabe. All diese interessanten Informationen bekam man nach dreimaligen nachfragen und Raetselraten, was Siggi denn gesagt haben koenne, heraus. Wir verstehen zwar nicht warum wir ihn zweimal anrufen sollen um zu erfahren wann wir uns treffen koennen, aber nun will er in einer halben Stunde wirklich da sein – hoffentlich mit Hose.
Wir machen nochmal einen kurzen Ausflug durch den Stau und besorgen noch mehr Lebensmittel um fuer die ersten Tage geruestet zu sein. Nach den anstrengenden Telefonaten mit Siggi waechst bei Frank der Drang eine grosse Menge, alkoholhaltige Fluessigkeit zu kaufen.
Wieder stehen wir vor dem westlichen der beiden Wolkenkratzern, diesmal sind wir 10 Minuten zu spaet doch vor dem Eingang bei der Security steht ein aelterer Herr der auf jemanden zu warten scheint. Es ist Siggi. Er besorgt uns einen Parkschein fuer die Garage des Hotels und erklaert uns ausfuehrlich dass wir zweimal rechts und einmal links fahren sollen und uns auf den Parkplatz 375 stellen sollen. Dort angekommen ist der Parkplatz besetzt. Wir fragen uns, ob wir wieder was falsch verstanden haben und wundern uns noch mehr, als Siggi angelaufen kommt und in das Auto steigt, was auf 375 steht. Hmm, er parkt umstaendlich um.
Wir fahren mit Siggi rauf in die 22. Etage und gehen zum Zimmer. Der erste Eindruck ist recht ernuechternd und der zweite Eindruck erschreckend. Ein wenig lebt man ja immer mit dem Risiko das ein Apartment vielleicht nicht so gut ist wie es auf den Seiten im Internet aussieht doch bisher hatten wir immer Glueck und wir haben ja nun schon einige Male direkt privat Apartments gebucht, statt ein Hotel zu nehmen.
Das Zimmer war noch nicht gereinigt, das wuerde aber gegen 15 Uhr passieren, dann kommt jemand 2 Stunden putzen. Ein Blick auf die gelben Flecken auf den Tepichen zeigt, dass das nie und nimmer mit einem normalen Staubsauger sauber zu kriegen ist. Leider muessen wir erkennen, dass wir wohl einem Betrueger oder wenigstens voellig ueberforderten Vermieter auf den Leim gegangen sind. Nicht nur das alles dreckig und kaputt ist, es fehlen auch der im Internet angegebene Billardraum und das Spielzimmer fuer Kinder. Auch mit einem Internetzugang wurde auf der Seite des Vermieters geworben doch Siggi meint, er habe kein Internet, aber wenn man sich dort ans Fenster setzt, dann wuerde es gehen. Wir fragen nochmal nach, ob er uns gerade wirklich empfohlen hat uns bei anderen ungeschuetzten Netzwerken einzuschleichen. Er findet das scheinbar nicht schlimm. Und was auf der Vermieterseite steht, stimme ja, denn es gebe ja Internet, nur eben nicht seins.
Uns wird langsam schlecht und wir haben Muehe die Beherschung nicht zu verlieren. Er merkt dennoch dass wir ziemlich entsetzt und sauer sind und unternimmt einen Rettungsversuch: ich solle ihm zur Security folgen, da wuerde sich aufklaeren wo der Billardraum und das Spielzimmer ist. Die Damen von der Security schauen Siggi aber sehr fragend an und meinten sie wuessten nichts von einem Spielzmmer fuer Kids. Einen Billardraum habe es vor Jahren mal gegeben, aber der ist schon lange kaputt und geschlossen. Wir fragen Siggi warum er im Internet solche falschen Angaben macht, wo er doch selber nicht mal weiss ob es einen Billardraum gibt und obwohl er weiss das er kein Internet bezahlt. Das waere alles nicht seine Schuld, das ist ein Fehler des Anbieters der Internetseiten. Von Bedauern keine Spur! Im Gegenteil wirkt Siggi recht trotzig und erzaehlt er habe noch nie jemanden gehabt der iregnd was zu beanstanden haette. Wir sind darueber genauso erstaunt und sagen ihm, dass wir das Apartment nicht nehmen wuerden, aber noch die Meinung von Melanies Eltern abwarten wollen bevor wir den ersehnten Urlaub von Oma und Opa hier gleich erstmal halb abblasen.
Auf die Frage warum der Spiegel kaputt sei und das wir der Meinung sind dass das regelrecht gefaehrlich fuer Kinder ist, meint Siggi nur, dass er von dieser Stelle wuesste…
...dieser Splitter genau in Hoehe von Zoeys Kopf sei aber neu. Siggi kam scheinbar nicht auf die Idee irgendwas zu reparieren und jammert nun, dass wenn wir das Aprtment nicht nehmen, er nun viel Geld verlieren wuerde. Wir kriegen langsam einen dicken Hals! Siggi meint, er wuerde jetzt verschwinden und uns die Schluessel da lassen und wir sollen ihm Bescheid geben, wenn wir das Apartment doch nicht wollten.
Alle Stuehle und selbst die Tischbeine in diesem “fuer Kinder geeigneten Apartment” zeigen huebsch mit ihren Beinchen nach oben, damit man seine Kinder gut daran aufspiesen kann.
In der Lampe ist irgendwas grosses gestorben oder sie war frueher Teil der Toilettenspuelung.
Auf dem Stubentisch sind jede Menge eckliger Flecken und irgendwer hat scheinbar auch heisse Topefe darauf jongliert.
Leider nicht richtig zu erkennen auf dem Bild. Die Teppichkanten zum Balkon (von dem man zugegebenermassen einen herrlichen Blick hat) zeigen riesige ungleichmaessige Ritzen in denen sich jede Menge undefinierbares Zeug sammelt.
Alle Zimmer sehen eigentlich eher aus, als gehoeren sie zu einer alten Jugendherberge die dringend renoviert werden muesste. Teppich und Tapetenraender sind grundsaetlich angefressen und ausgefranzt, was ein harmonisches Bild zu den Flecken an Waenden und auf den Teppichen bildet.
Eine Autobahn fuer Kakis zwischen Stube und Schlafzimmer!
Waehrend Siggi weg ist hackt sich Melanie ins “Internet” und versucht ein anderes Apartment zu finden – eine sicher aussichtslose Aktion denn alle Apartments sind sicher vermietet und so schnell nichts anderes zu bekommen. Wir stecken fest – geben wir das Apartment auf, bekommen wir vielleicht nix Neues und muessen in ein teures Hotel absteigen, wo Oma und Opa doch gekommen sind um Zoey zu sehen. Oder wir behalten es und muessen die 10 Tage an einem Ort verbingen, an dem man sich nicht wohlfuehlt und der ja auch immerhin 1.500$ kostet.
Frank will lieber in einem Hotel schlafen was sauber ist als in diesem Drecksloch und so sucht Melanie wie die Weltmeisterin im Apartmenthopping waehrend Frank und Zoey die zwei Pools erkunden. Diese muss man sich mit einem weiteren 25 stoeckigen Hochhaus teilen und sind nicht besonders sauber, aber auch nicht unbedingt dreckig. Als Frank und Zoey wieder zurueck sind hat Melanie tatsaechlich etwas gefunden, nicht ganz so eine tolle Lage, aber die Bilder sehen gut aus und ein Rueckruf bei dem dortigen Vermieter (der gut zu verstehen ist) zeigt, das tatsaechlich noch ein Apartment ab morgen frei ist und bietet uns sogar an, es vorher anzusehen. Leider rennt uns die Zeit davon, denn wir wollen ja um 17 Uhr am Flughafen sein um die nicht englich sprechenden Oma und Opa einzufangen.
Wir packen also alles wieder ins Auto, welches wegen der Lebensmitteleinkaeufe randvoll ist und fahren Richtung Flughafen. Oma und Opa bekommen wir unmoeglich noch ins Auto, geschweige denn deren Gepaeck und so halten wir am naechsten McDonnalds um im kostenlosen Internet noch ein Hotel fuer diese Nacht zu finden. Es ist 16 Uhr und wir haben noch eine Stunde das Auto zu entladen und zum Flughafen zu kommen und zum Gate zu stuermen.
Waherend Frank weiter Richtung Flughafen faehrt bucht Melanie telefonisch ein Flughafen Hotel fuer eine Nacht. Wir nehmen zwei Zimmer im Homestead Suites und schmeissen unsere Koffer und die Lebensmittel hinein (es gibt zum Glueck sogar einen grossen Kuehlschrank. Es ist 16:50 Uhr, noch 10 Minuten bis wir Melanies Eltern abholen muessen. Immerhin ist der Flughafen um die Ecke. Ich schmeisse Melanie und Zoey direkt am Terminal aus dem Auto denn fuer das Suchen des Parkhauses reicht die Zeit nicht mehr.
Waherend Frank versucht das Parkhaus zu finden suchen Melanie und Zoey Oma und Opa, die mittlerweile sicher schon mit den Einreiseformalitaeten fertig sind und nicht weiter wissen. Frank verfaehrt sich in der Eile und hat Muehe und Not das Parkhaus zu finden und noch schlimmer, die Stelle wo er Melanie und Zoey rausgeschmissen hat. Doch wir finden uns wieder auf dem Laufband zwischen Terminal J und G und suchen nun gemeinsam nach Oma und Opa am Flughafen von Miami. Am Lufthansa Terminal fragen wir jemanden, ob denn die Passagiere aus Duesseldorf schon durch sind und wo man zu den Gepaeckbaendern kommt die in den USA eigentlich immer zu erreichen sind. Aber leider nicht die vom Lufthansa Terminal Miami.
Man sagt uns auch, dass die Einreise heute sehr langsam vorran ginge und noch keine Lufthansa Passagiere vorbei gekommen waeren und so warten wir vor der Terminaltuer und lassen Oma und Opa sicherheitshalber mal ausrufen. Immerhin scheint Oma Brigitte ihr Handy mittlerweile angemacht zu haben, denn es klingelt aber es geht keiner ran. Vielleicht sind sie ja doch noch beim Zoll. Nach gefuehlten 5 Stunden taucht endlich Oma Brigitte auf und sie kommt schon aus der Richtung des Ausgangs. Verdutzt aber erleichtert begruessen wir die beiden, welche schon 30 Minuten auf uns am Gepaeckband 1 auf uns gewartet haben - das war Plan B, falls wir sie nicht am Terminal erwischen.
Oma und Opa sind gut gelaunt genug und nehmen gefasst auf, dass wir doch kein Apartment haben und erstmal eine Nacht in einem Flughafenhotel wohnen muessen. Lebensmittel zum Abendbrot haben wir ja noch und nach einem Glass Wein ist sowieso alles nur noch halb so schlimm. Wie es weitergeht mit dem Apartmentchaos in Miami schreibe ich im naechsten Post.
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